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In Limburg hat sich eine neue Selbsthilfegruppe für Menschen mit psychischen Erkrankungen gegründet. Die Gründung ist von der Selbsthilfekontaktstelle im Gesundheitsamt des Landkreises Limburg-Weilburg unterstützt worden. Die Gruppe trifft sich jeden ersten Donnerstag im Monat um 18 Uhr im Gruppenraum der Selbsthilfekontaktstelle in der Diezer Straße 13 in Limburg.

Mitbürger, die unter einer psychischen Erkrankung leiden, können alternativ auch gerne in die bereits länger bestehende Gruppe „Seelenschnupfen“ gehen. Diese findet jeden zweiten Mittwoch im Monat um 19 Uhr in Eschhofen statt. Die Gruppe „Seelenschnupfen“ ist in Eschhofen in der Dietkircher Straße 3 beim Malteser Hilfsdienst zu finden. Alle neuen Teilnehmer sind herzlichst eingeladen am 4. April um 18 Uhr in Limburg beziehungsweise am 8. Mai in Eschhofen die Gruppen zu besuchen. Wie für Selbsthilfegruppen gewöhnlich sind sie kostenlos. Alles Besprochene bleibt in den Gruppen.

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Trotz der Aufklärung in unserer Gesellschaft heutzutage, werden Menschen mit psychischen Erkrankungen und Störungen stigmatisiert. Das führt dazu, dass betroffene Menschen nach wie vor die Angst umtreibt, zurückgewissen oder ausgegrenzt zu werden. Neben der Erkrankung selbst stellen diese Umstände eine zusätzliche Belastung dar.

Fast jeder dritte Erwachsene in Deutschland betroffen

Dabei kann es jeden treffen: Ob Borderline, Depression, Demenz, Angststörung, ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) oder Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) – um nur ein paar zu nennen. So leidet fast jeder dritte Erwachsene in Deutschland im Laufe eines Jahres an einer psychischen Erkrankung. Auch wenn die Akzeptanz in der Gesellschaft dafür größer geworden ist, werden Betroffene und ihre Angehörigen nach wie vor an den Pranger gestellt.

So kommt es dazu, dass in ihrer Abwesenheit abfällig über die Krankheit gesprochen wird. Häufig werden sie als unberechenbar beschrieben. Arbeitskollegen gehen auf Distanz und Freunde brechen den Kontakt ab. Menschen mit psychischen Erkrankungen kämpfen noch heute mit den Folgen der landläufigen Stigmatisierung. Gerade ihre Angst vor Ausgrenzung und Zurückweisung ist eine enorme zusätzliche Belastung, die sich äußerst negativ auf den Krankheitsverlauf auswirkt.

Angst Hilfe zu suchen

Hilfe zu suchen kommt für die Erkrankten häufig auch nicht in Frage, denn sie haben Angst davor. Menschen mit psychischen Erkrankungen passen trotz wichtiger Fortschritte hinsichtlich der gesellschaftlichen Akzeptanz nicht so recht in das Bild unserer Leistungsgesellschaft. Zwar ist ein Umdenken vielerorts zu beobachten, jedoch ist es noch ein weiter Weg bis die gesamtgesellschaftliche Teilhabe und Integration der Kranken und Angehörigen in allen Lebensbereichen erreicht ist.

Dabei sind die meisten Menschen, die von einer psychischen Krankheit betroffen sind, selbst nicht verantwortlich für das Krankheitsbild. Es können etwa schwere Schicksalsschläge sein, wie der Verlust eines geliebten Menschen, die eine Krankheit hervorrufen. Genauso kann Stress auf der Arbeit, Störung und Krankheit begünstigen.

Auslöser: Schwierige Lebensphase oder genetische Disposition

Psychische Erkrankungen treten in vielen Formen auf. Ob es nun die schwierige Lebensphase oder eine genetische Disposition ist, Menschen mit einer seelischen Erkrankung leiden ungemein darunter. Aufgrund dessen werden gesellschaftliche Anforderung oft als sehr große Belastung empfunden und die eigenen Probleme als unüberwindbar wahrgenommen.

Daher können gerade Selbsthilfegruppen Betroffene mit psychischen Belastungen und Erkrankungen, ihre Angehörigen und Interessierte, dabei helfen, sich über Themen rund um die psychische Gesundheit und häufige Krankheitsbilder informieren. Sie können eine erste Anlaufstelle sein und Hilfe bieten. Ein Ort, an dem sich die Betroffenen austauschen können, wo sie ihr Leid mit anderen, die unter ähnlichen Belastungen leiden, teilen können.

Denn in einer Selbsthilfegruppe finden Betroffene Mitgefühl und Verständnis, können sich ihre Probleme von der Seele reden, oder sich die Erfahrungen anderer Gruppenmitglieder anhören. Das stärkt das Selbstvertrauen und schenkt einem Kraft. Interessierte können sich vertrauensvoll an die Selbsthilfekontaktstelle telefonisch unter 06431 296-635 oder per Mail an selbsthilfe[at]limburg-weilburg.de. Weitere Informationen gibt es unter www.selbsthilfe-limburg-weilburg.de.

(lm)

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